Ein Buch von Erich Fromm zu lesen, ist für mich immer wieder Herausforderung und Inspiration zugleich. Dies trifft auch auf Authentisch Leben zu: Es ist eine stilistisch anspruchsvolle Lektüre, die mich aber vor allem aufgrund ihrer anhaltenden Aktualität – Fromm schrieb die Mehrheit der einzelnen Beiträge in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts! – sehr beeindruckt hat. Fromm spricht hier die einzelnen Aspekte eines fremdbestimmten Lebens mit Rollenfunktion(en) an und führt Punkte auf, wie der Mensch wieder zu mehr Selbstbestimmung finden kann und was ihn als echtes Individuum ausmacht. »Das Gefühl der Isolierung und Ohnmacht des heutigen Menschen wird noch durch den Charakter seiner menschlichen Beziehungen verstärkt. Die konkreten Beziehungen zwischen den Menschen haben ihren unmittelbaren und humanen Charakter verloren. Statt dessen manipuliert man einander und behandelt sich gegenseitig als Mittel zum Zweck. In allen persönlichen und gesellschaftlichen Beziehungen gelten die Gesetze des Marktes.« Diese Zeilen formulierte Fromm vor über vierzig Jahren, doch sie treffen nach wie vor auf viele Gesellschaften zu – eine Tatsache, die mich schon recht nachdenklich stimmt. Dieses Buch besteht aus Papier aus verantwortungsvollen Quellen.
The Healing Magic Of Forest Bathing by Julia Plevin is a wonderful book I am currently reading. (Not because of the hype!) I very much like the format, layout, and beautiful pictures. It really is a joy to look at. I am not even halfway through, but I already love the author’s holistic approach to nature. I myself just found my magic spot in the riparian forest I live close by for almost my whole life just a couple of weeks ago and figured out that while everyday life can get very mixed up, nature has its own recurring rhythms you can trust. Just like that. Maybe that’s one reason why it is so grounding to be in nature. This book is made of paper from responsible sources.
Während Marc-Uwe Klings Känguru-Chroniken hier bei finetexts kontrovers diskutiert werden, besteht bezüglich Qualityland Einigkeit: richtig guter Lesestoff. Dieses Comic mit Illustrationen von Zachary Tallent ist eine unterhaltsame Momentaufnahme der Gegenwart und all ihrer (zwischenmenschlichen und konsumorientierten) Abgründe. Beim Lesen habe ich oftmals laut gelacht und mich anschließend aber auch gleich wieder gefragt, ob das alles wirklich nur lustige Fantasien des Autors sind oder ob er nicht vielleicht tatsächlich eine unheimliche Zukunft à la Black Mirror beschreibt, in die die Menschheit schon einen Fuß gesetzt hat. Das Comic basiert auf dem gleichnamigen, aber ausführlicheren Roman, der nun auch auf meinem Lesestapel wartet.
Benno Pludras Bootsmann auf der Scholle ist ein DDR-Kinderbuch-Klassiker. Ich habe dieses Büchlein in einer Kiste am Fluss vor meinem Haus gefunden – wie passend – und konnte es dort dann nicht zurücklassen. Es erzählt die Geschichte von drei jungen Kindern und einem kleinen Hund, die an einem schönen Wintertag draußen am Binnenmeer miteinander spielen. Allein. Ohne die Aufsicht von Erwachsenen. Wie toll! Bis leider etwas schiefläuft. Doch die Kids sind clever, wissen sich zu helfen, und am Ende ist alles gut. Sehr spannend – auch für Erwachsene. Und die Illustrationen von Werner Klemke: wundervoll!